„Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften läuft sehr gut“ - Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius und SPD-Politiker besuchten Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes in Laatzen

Hannover/ Laatzen. Wie die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen vor Ort in Laatzen läuft und welche Anforderungen es an die Politik gibt - darüber haben Niedersachsens Innen-minister Boris Pistorius, der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch, die für Laatzen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann und der SPD- Regionsabgeordnete Ernesto Nebot mit den Verantwortlichen der Polizei, der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gesprochen. Das Treffen fand in der Rettungswache des DRK an der Nürnberger Straße statt.

„Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst läuft sehr, sehr gut in Laatzen“, berichtete Frank Wöbbecke, stellvertretender Geschäftsführer der DRK-Hilfsdienste. Man tausche sich regelmäßig aus, unterstütze sich gegenseitig und lerne voneinander bei ge-meinsamen Fort- und Weiterbildungen. Der regelmäßige Austausch, die gemeinsame Nachbe-trachtung von Einsätzen sowie gemeinsame Freizeitaktivitäten hätten die Zusammenarbeit wei-terhin bereichert. „Einsätze laufen entspannter ab, wenn man sich untereinander kennt“, sagte Sebastian Osterwald, Laatzens Stadtbrandmeister. „Und auch wenn irgendwas mal nicht so gut läuft, kann man dies bei den regelmäßigen Gesprächen wieder beheben“, betonte Ludger Westermann, Leiter des Laatzener Polizeikommissariats. Dr. Silke Lesemann lobte die enge Zusammenarbeit zwischen den 70 DRK-Beschäftigten, den rund 250 Feuerwehrleuten und et-wa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei in Laatzen. „Ich möchte mich an dieser Stelle für Ihre tolle Arbeit bedanken“, sagte Lesemann.
Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, besucht sehr regelmäßig Dienststellen der Feuerwehren, der Polizei und der Rettungsdienste. „Alleine im Rahmen meiner diesjährigen Sommerreise hatte ich mehr als zwanzig solcher Termine. Mir sind diese unverfälschten Eindrücke vor Ort und die persönlichen Gespräche enorm wichtig. Dabei kann ich für meine Arbeit nur dazu lernen“, sagte Pistorius. Der Innenminister verwies darauf, dass die Landesregierung einen Beirat Katastrophenschutz auf Landesebene eingeführt habe, der von den kommunalen Spitzenverbänden begrüßt worden sei. Auch auf dieser Ebene sei ein regelmäßiger Austausch zwischen den einzelnen Akteuren sehr wichtig. Pistorius betonte außerdem,
dass die Landesregierung 80 Millionen Euro verwende, um dem Bedarf nach Lehrgängen und
Fortbildungen bei den niedersächsischen Feuerwehren gerecht zu werden. Die Hälfte dieser 80
Millionen Euro wurden aus den Haushaltsmitteln des Landes gewonnen und nur 40 Millionen
aus der Feuerschutzsteuer. Diese Leistung des Landes sei einmalig in der Geschichte Niedersachsens,
so der Minister. Für die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz
(NABK) bedeute dies, dass die Zahl der Lehrgänge in den nächsten beiden Jahren so angehoben werden, dass der Bedarf bereits im übernächsten Jahr zu 100 Prozent gedeckt werden könne. „Das ist ein echtes Pfund für die Ausbildung und Zukunftsfähigkeit unserer Feuerwehren", so der Minister.
Miersch kritisierte die neuen EU-weiten Ausschreibungen für Rettungsdienste und deren „unsichere
Rechtslage“. So werden zwei Dienstleistungen des DRK in Hildesheim ab Januar 2018
durch einen privaten Anbieter ersetzt. Die privaten Anbieter könnten sich für lukrative Dienste
wie den Rettungsdienst einzeln bewerben, obwohl man die einzelnen Dienste gar nicht isoliert
betrachten dürfe. „Diese Rosinenpickerei beobachte ich mit großer Sorge“, so Miersch. Gerade
in Ballungszentren sei der Markt hart umkämpft und die derzeitigen Verträge in Laatzen liefen
zum 31. Januar 2018 aus. Rettungsdienste sollten nicht allein nach wirtschaftlichen Zahlen betrachtet
werden, da sich die Synergieeffekte der bestehenden Träger nicht in einfache Zahlen fassen ließen, ergänzte Nebot. Manche Einsätze der Rettungsdienste rechneten sich nicht, seien aber dennoch notwendig. „Bei der Polizei macht man das auch nicht - ihre Arbeit wird nicht nach der Zahl der ausgestellten Strafzettel bewertet“, betonte Nebot. Deutschland habe ein bestausgestattetes Rettungssystem, an dem man nicht rütteln sollte, so der Regionsabgeordnete.
„Was unter den derzeitigen Strukturen geleistet wird, wäre unter anderen Konstellationen
nicht leistbar“, betonte auch Wöbbecke. Private Anbieter könnten das Gesamtpaket aus Rettungsdienstleistungen und beispielsweise Bombenräumung, Bekämpfung von Großschäden
und Flüchtlingshilfe gar nicht vorhalten, so Wöbbecke.
Gute Nachrichten gebe es für die Beschäftigten des Laatzener DRK-Rettungsdienstes: Der
Bauantrag für die neue Rettungsleitstelle an der Senefelder Straße sei gestellt und man sei guter
Dinge, im vierten Quartal des nächsten Jahres dorthin umziehen zu können, berichtete Wöbbecke. Die Rettungswache des DRK ist in den vergangenen 20 Jahren stark gewachsen und die Zahl der Mitarbeiter auf derzeit 70 Beschäftigte angestiegen, weshalb der Umzug in ein größeres Haus notwendig geworden sei.