Projekt diskutierte europapolitische Herausforderungen der Migration im Mühlenberg

Thematisch startete die Präsentation für die 30 Besucher dort, wo sie auch für Geflüchtete startet: Bei der Ankunft und der folgenden Registrierung in Deutschland. Im Rahmen des europäischen ISLAND-Projektes waren Ende Januar Teilnehmer aus sechs Ländern zu Gast in der DRK-Beratungsstelle Mühlenberg.

Unter den Teilnehmern war auch Diego Macaluso aus Rom, der dem Vortrag von DRK-Mitarbeiterin Nancy Kawina lauschte und sich Notizen machte. „Für uns ist es spannend zu erfahren, wie die Integration in anderen Ländern funktioniert. Wir können so gute Ideen mitnehmen, die wir in unserem Unterricht umsetzen können“, berichtet der italienische Sprachlehrer. Zudem sei es für ihn wichtig das Thema Integration und Migration auf einer europapolitischen Ebene zu verstehen. „Wir stehen doch alle vor den gleichen Herausforderungen. Diese zusammen anzugehen macht also Sinn“, so Macaluso.

So war auch der anschließende Vortrag von Muhammad Zakria Muhammad, der 2011 selbst als Flüchtling aus Afghanistan kam und heute im Security-Bereich arbeitet, für die Teilnehmer ein wichtiges Erlebnis. „Wir arbeiten mit anderen Geflüchteten und wollen daher die Intentionen und Wünsche verstehen“, erklärt eine norwegische Teilnehmerin, bevor sie Muhammad zahlreiche Fragen stellt. Um das Bild zu vervollständigen besuchte die Gruppe zum Abschluss die DRK-Flüchtlingsunterkunft in der Munzeler Straße. Dort berichtete Heimleiter Kai Janzhoff ihnen aus dem Alltag in der Unterkunft.

Zum Projekt:
Die Abkürzung ISLAND steht für „Intercultural Skills and Learning Activities for New Development“ und beschreibt den Schwerpunkt des Projektes, das interkulturelle Lernen. Ziel ist es, die Immigrations- und Integrationsabläufe in anderen europäischen Ländern kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Gerade auch in Ländern, in denen es erst kürzlich zu einem Anstieg der Immigration kam und noch wenig oder keine Erfahrung der Aufnahme und Integration von Ausländern vorhanden ist, soll dieses Projekt durch Erfahrungsaustausch wertvolle Ansätze geben. Koordiniert wurden die Aktivitäten in Hannover durch das Stephansstift.