Bilanz zum Weltrotkreuztag: Rotkreuz-Hilfeleistungssystem erfolgreich im Rahmen der Ukraine-Krise

Der diesjährige internationale Weltrotkreuz- und Rothalbmondtag am 08. Mai steht unter dem Motto „Menschlichkeit“. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Viele Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler – ob haupt- oder ehrenamtlich – waren in den vergangenen Wochen viele Stunden im Einsatz. Sie betreuten die Geflüchteten, kümmerten sich um den Aufbau und den Betrieb von Notunterkünften, waren für die Organisation von Hilfsgütern zuständig – und dies immer mit viel Empathie gegenüber den Betroffenen.

Als verlässlicher Partner in der Krise, übernahm das Rote Kreuz in der Region Hannover Anfang März im Auftrag der Landeshauptstadt zunächst die Betreuung Geflüchteter in zwei Feuerwachen, kurz darauf in der Messehalle 27. Das Drehkreuz Deutschland – der Messebahnhof Laatzen – und die Notunterkunft Messehalle 13 wurden im Auftrag der Region Hannover und des Landes Niedersachsen ebenfalls durch die Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes betreut. 
„Die Beauftragung der Betreuung Geflüchteter kam aufgrund der Krise von einem Tag auf den anderen. Innerhalb kürzester Zeit war es uns als Rotes Kreuz möglich, die erforderlichen haupt- und ehrenamtlichen Kräfte zu mobilisieren und in den Einsatz zu bringen“, betont Anton Verschaeren, Vorstandsvorsitzender des Roten Kreuzes in der Region Hannover. 

Die Kräfte des Roten Kreuzes im Einsatz
Insgesamt haben seit Einsatzbeginn rund 250 ehrenamtliche Katastrophenschützerinnen und Katastrophenschützer rund 16.500 Einsatzstunden im Rahmen der Betreuung Geflüchteter am Messebahnhof Laatzen und in der Betreuung Geflüchteter in der Messehalle 13 geleistet – und dies rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche.
Rund 40 hauptamtliche Kräfte waren im Rahmen der Betreuung der insge-samt 1.152 Geflüchteten in der Messehalle 27 im Einsatz und wurden von rund 100 Ehrenamtlichen unterstützt, die insgesamt rund 2.500 Einsatzstunden leisteten. 
„Alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler haben perfekt zusammengearbeitet. Voraussetzung hierfür ist das enge Ineinandergreifen der Ressourcen und Kompetenzen des Deutschen Roten Kreuzes als Nationale Rotkreuz-Gesellschaft und als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege“, fasst Marlis Spieker-Kuhmann, Vorständin des Roten Kreuzes in der Region Hannover, zusammen. 
So konnten zum Beispiel Verletzte sanitätsdienstlich versorgt und schwerstpflegebedürftige Geflüchtete kurzfristig im Rotkreuz-Seniorenzentrum Garbsener Schweiz untergebracht werden.

Annahmestellen für Sachspenden und Ukraine-Geschäftsstelle
Um benötigte Sachspenden für die Geflüchteten aus der Ukraine zu koordinieren, wurde innerhalb weniger Tage eine zentrale Annahmestelle im DRK-Katastrophenschutzzentrum in Hannover eröffnet. Rund 50 ehrenamtlichen Kräfte mit hauptamtlicher Begleitung koordinierten die Sachspendenannahme, Sortierung und Weiterleitung an die Notunterkünfte. Seit Öffnung der Annahmestelle haben die ehrenamtlichen Kräfte rund 3.400 Einsatzstunden geleistet. Die DRK-Ortsvereine in der Region Hannover unterstützen ebenfalls im Rahmen der Sachspendenkoordination, unter anderem in Neustadt a. Rbge. sowie in Barsinghausen. 

Mitte März wurde eine zusätzliche Geschäftsstelle Ukraine-Hilfe ins Leben gerufen: Insgesamt sechs Rotkreuz-Mitarbeitende aus den verschiedenen Geschäftsbereichen waren in dieser Funktion für die Koordination von Hilfsangeboten und Hilfeersuchen zuständig sowie für die zentrale Beschaffung notwendiger Materialien.

Integration in den Arbeitsmarkt
Mit insgesamt 2.500 Mitarbeitenden, ist das Rote Kreuz in der Region Hannover größter Anbieter Niedersachsens im Bereich Rettungsdienst und einer der Größten in den Bereichen Pflegedienste und Kindertagesstätten. Um den Geflüchteten aus der Ukraine eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, organisierte das Rote Kreuz kurzfristig Infoveranstaltung für ukrainisch Interessierte. 

Aktuell betreibt das Rote Kreuz in Hannover und der Region folgende Notunterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine:
Hildesheimer Str./Wiehbergstr. in Hannover; Nikolaistr. in Hannover; Otternhägener Str. in Garbsen; Rudolf Harbig Halle in Garbsen.