Voller Einsatz der DRK-Bereitschaften bei der Bombenräumung in Hannover

Hannover. Bei der größten Evakuierung der Stadtgeschichte am Sonntag, 07. Mai 2017, waren knapp 430 der 2600 Einsatzkräfte Ehrenamtliche des Roten Kreuzes. Alleine sie leisteten an diesem Tag rund 7300 Arbeitsstunden, um die Berufsfeuerwehr und Polizei in ihrer Arbeit zu unterstützen. „Und darin ist die Vorbereitung und Nachbereitung des Einsatzes noch nicht mit eingerechnet“, so Christian Niemüller vom DRK-Katastrophenschutz Hannover. Denn mit der Entschärfung der Bomben und der Rückkehr der Anwohner in ihre Wohnungen ist die Arbeit für die Bereitschaften noch nicht beendet. Nun beginnen die Nachbereitung des Einsatzes und die Instandsetzung der Ausrüstung für kommende Großeinsätze.

Aufgrund des guten Wetters waren die Unterkünfte, wie hier in der Werner-von-Siemens-Schule, nicht vollkommen belegt, so dass den Helfern mehr Zeit für Gespräche mit Anwohnern blieb.

Alle Einsatzzüge beteiligt
Am Einsatz waren alle Einsatzzüge des DRK-Katastrophenschutzes sowie Kollegen aus zahlreichen umliegenden DRK-Kreisverbänden beteiligt. Der 1. Einsatzzug aus Garbsen übernahm die Einsatzleitung und den Betrieb der Unterkunft in der Werner-von-Siemens-Schule. Unterstützung bekamen sie dabei vom dem 2. Einsatzzug aus Neustadt. Für die Einsatzleitung in der zweiten vom DRK betreuten Notunterkunft, der Käthe-Kollwitz-Schule, war der 4. Einsatzzug aus Empelde zuständig. Für den Betrieb erhielten sie Verstärkung aus dem 5. Einsatzzug Springe/Laatzen sowie dem 5. und 6. Einsatzzug Hannover-Mitte. Alle Einheiten sowie die DRK-Hilfsdienste waren zudem im liegenden Transport von Anwohnern tätig.
Die gesamte Logistik vor, während und nach dem Einsatz wurde durch den 5. und 6. Einsatzzug Hannover-Mitte koordiniert. Die Verpflegung aller Beteiligten sowie der betreuten Anwohner übernahm der 6. Einsatzzug aus Burgdorf. Insgesamt stellten die Helfer 1300 Mahlzeiten zur Verfügung.

Nachbereitung startet
Eine Aufarbeitung des Einsatzes ist nun besonders im Bereich der Logistik notwendig, der Rücktransport der verwendeten Geräte und Materialien ist nur der erste Schritt. Der Betreuungsdienst reinigt in den Tagen nach dem Einsatz das komplette Küchenequipment wie zum Beispiel Küchengeräte und Thermen. Die bereitgestellten Betten werden zurück in die Zentrallager transportiert. „Vorher zusammengeführtes Material aus den verschiedenen Standorten muss nun zurückverteilt werden“, erklärt Niemüller. Der 5. und 6. Einsatzzug der Bereitschaft Hannover-Mitte koordinierte alle diese logistischen Angelegenheiten. Verbrauchsmaterialien wie Einwegbecher, Decken und Servierten müssen zudem inventarisiert und nachbestellt werden. Hygienisch sensible Bereiche wie die Fahrzeuge des Sanitätsdienstes und die rollstuhlgerechten Transportwagen der DRK-Hilfsdienste, mit denen Patienten aus dem Evakuierungsradius in andere Gebiete verlegt wurden, werden grundgereinigt und desinfiziert.

Für einen eventuellen akuten Einsatz, der sich jederzeit ereignen kann, müssen die Helfer auch nach einer solch großen Evakuierung immer vorbereitet sein: „Es ist zu erwarten, dass in Zukunft zahlreiche weitere Einsätze im Rahmen von Bombenentschärfungen auf uns zukommen. Die Stadt Hannover hat bereits angekündigt, jährlich bis zu vier Entschärfungen durchzuführen. Daher ist es für uns sehr wichtig, unser Vorgehen am vergangenen Sonntag zu analysieren und die Erkenntnisse in kommende Einsätze einfließen zu lassen“, berichtet Niemüller aus den Tagen nach der historischen Evakuierung.

Anwohner bedanken sich
Neben der Arbeit gab es für die Helfer aber auch zahlreiche Momente, die ihnen ein Lächeln ins Gesicht zauberten: Am Tag nach dem erfolgreichen Einsatz erhielten die Verantwortlichen Nachrichten von Anwohner aus Hannover, die sich bei allen Helfern bedankten. „Es hätte noch so viel anstrengender sein können, wäre all ihre Mitarbeiter und Helfer, wie auch die Organisation nicht so großartig gewesen. Die Mitarbeiter und Helfer waren sehr aufmerksam, immer ansprechbar, freundlich und hilfsbereit – und das, obwohl der Tag für sie bestimmt auch nicht einfach war“, bedankte sich beispielsweise Susanne E. per E-Mail, die gemeinsam mit ihrer Mutter in der Werner-von-Siemens-Schule betreut wurde. „Solch eine Rückmeldung freut uns natürlich. Denn genau aus diesem Grund sind wir dort draußen und helfen, ehrenamtlich und in unserer Freizeit“, so DRK-Regionsbereitschaftsleiter Michael Meyen.

Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern der Einsatzzüge Garbsen, Neustadt a. Rbge., Empelde, Springe/Laatzen, Hannover-Mitte, Burgdorf, bei den DRK-Kreisverbänden Peine, Weserbergland, Nienburg, Goslar, Diepholz, Hildesheim, Hildesheim-Marienburg, Einbeck und Wolfsburg sowie bei den Helferinnen und Helfern der DRK-Hilfsdienste Hannover für ihren beispiellosen Einsatz.

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