„Petar ist eine wirkliche Bereicherung für unser Team“

Seit Ende September 2017 arbeitet der 27-jährige Serbe Petar Kontic im DRK-Seniorenzentrum Garbsener Schweiz. Möglich gemacht hat das Pflegedienstleiterin Heike Trapp.

„Der Onkel von Petar ist bereits seit einigen Jahren bei uns tätig. Und er erzählte mir, dass sein Neffe ebenfalls gern in Deutschland arbeiten möchte. So kam die ganze Sache praktisch ins Rollen“, erinnert sich Heike Trapp. Petar Kontic hat in Serbien eine fünfjährige Ausbildung im pflegerischen und medizinischen Bereich absolviert. Danach arbeitete er in einem Krankenhaus in Belgrad. „Ich wollte eigentlich von Anfang an in einer Einrichtung für Senioren arbeiten. Doch wenn es in Serbien überhaupt freie Stellen gibt, dann im Krankenhaus. Von meinem Onkel habe ich erfahren, dass in Deutschland Pflegekräfte gesucht werden. Also stellte er den Kontakt zu seinem Arbeitgeber her“, erklärt der junge Serbe.

Die Ausbildung in Serbien ist viel umfassender als hier in Deutschland. Die Absolventen erhalten ein sehr breit gefächertes Wissen, doch Arbeitsplätze sind rar. In Deutschland herrscht dagegen Fachkräftemangel. „Im Februar kam Petar zu einem ersten Gespräch vorbei und wir waren sofort von seiner offenen Art, seinem Wissen und Engagement begeistert. Deshalb habe ich in den folgenden Monaten alles in die Wege geleitet, damit er bei uns anfangen kann“, erzählt Trapp. Das sei nicht einfach gewesen, denn verschiedene Behörden sind beteiligt, wenn ein Nicht-EU-Bürger in Deutschland arbeiten möchte. So musste zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit ein Vorabvisum erstellen, alle Dokumente aus Serbien mussten von einem in Deutschland vereidigten Dolmetscher übersetzt und dann dem Niedersächsischem Landesamt für Soziales vorgelegt werden. In der Zwischenzeit absolvierte Kontic einen Sprachkurs in Serbien, um sich auf seinen Umzug vorzubereiten. „Rund fünf Monate hat es letztendlich gedauert, bis alle Unterlagen und Genehmigungen vorlagen. Jetzt muss Petar noch vier Monate eine Sprachschule besuchen, um seine endgültige Arbeitserlaubnis zu bekommen. Mit Bestehen des Sprachtests bekommt er dann die Anerkennung seiner Ausbildung und darf als Pflegefachkraft bei uns arbeiten“, fasst Trapp zusammen. Aber der ganze Aufwand habe sich auf jeden Fall gelohnt, denn Petar ist eine echte Bereicherung für das Team und auch die Bewohner des DRK-Seniorenzentrums Garbsener Schweiz haben ihn sofort gemocht.

„Ich freue mich sehr, dass ich jetzt hier arbeiten kann. Natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde, aber ich habe mich von Anfang an wohl in Garbsen gefühlt. Die Pflege und Betreuung der Seniorinnen und Senioren erfüllt mich sehr. Das ist gar kein Vergleich zu meinem Job im Krankenhaus. Für mich war die Entscheidung absolut richtig und ich bin sehr dankbar, dass Frau Trapp sich so für meine Einstellung eingesetzt hat", so Kontic.