Muslime feiern das Opferfest – Ein Überblick

Morgen feiern Muslime auf der ganzen Welt das Opferfest. Auch in den Unterkünften, die von den DRK-Sozialen Diensten betreut werden, werden zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner den Feiertag begehen. Unsere Kollegin von den DRK-Sozialen Diensten, die Islamwissenschaftlerin Eileen Al-Zubairy, hat daher für alle Interessierten einen kurzen Überblick erstellt.

Das Opferfest (Arabisch: Id al-adha) ist der höchste islamische Feiertag für Muslime auf der ganzen Welt und von großer Bedeutung. Es findet 70 Tage nach dem Fest des Fastenbrechens (umgangssprachlich auch Zuckerfest genannt) bzw. am 10. Tag des islamischen 12. Monats statt und dauert vier Tage. Zwei Tage zuvor beginnt in Mekka (Saudi Arabien) die islamische Pilgerfahrt (Arabisch: Haddsch), welches eine der Fünf Säulen des Islams darstellt und verpflichtend für alle Muslime ist, die dazu gesundheitlich und finanziell in der Lage sind. Eine Geschlechtertrennung findet bei der Haddsch findet nicht statt.

Zu Beginn des Opferfestes wird traditionell ein Tier rituell geschlachtet bzw. geschächtet, dies ist in Deutschland verboten bzw. nur unter bestimmten strengen Auflagen erlaubt. In der Regel wird ein Schaf geopfert, es gibt jedoch regionale Unterschiede aufgrund der Verfügbarkeit von bestimmten Tieren und der regionalen Tradition. Das Tier wird als Dank an Gott für die Rettung des Lebens von Ismail geopfert. Ein Teil des Fleisches wird im engen Familienkreis gemeinsam verspeist, ein weiterer Teil wird für den zu erwartenden Besuch in den kommenden Tagen des Opferfestes vorgehalten. Zudem ist es Tradition, einen weiteren Teil des Fleisches an Bedürftige zu verteilen.

Bereits Tage zuvor wird für das Fest gebacken, das Haus bzw. die Wohnung gründlich gereinigt sowie festliche Kleidung gekauft und bereitgelegt. Das Gebäck wird bei Besuchen an die Verwandtschaft, Freunde und Nachbarn verteilt. Die Besuche beginnen in der Regel am 1. Morgen des Opferfestes direkt nach dem Festgebet. Zum Teil werden nach dem Festgebet die Grabstätten von verstorbenen Verwandten besucht, dies ist jedoch regional und traditionell unterschiedlich. Bei den anschließenden Besuchen von Verwandtschaft, Freunden und Nachbarn wird vor allem gemeinsam gegessen und getrunken.

Gegebenenfalls wird es Ihnen auffallen, dass bereits heute einige muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Kollegen/innen fasten. Dies gilt als erstrebenswert, da es heißt, dass ihnen die Sünden des vergangenen und des folgenden Jahres dadurch verziehen werden. Dieser Tag wird auch „Tag von Arafat“ genannt, da die Muslime, die in Mekka die Haddsch vollziehen, an diesem Tag am Berg Arafat beten. Zu guter Letzt wird ein herzliches „Eid Mubarak“ (gesprochen Id Mubarak) in diesen Tagen bei den meisten sicherlich auf große Freude treffen. Es ist vergleichbar mit einem „Frohe Weihnachten“ zu den Weihnachtsfeiertagen.

In diesem Sinne wünschen der DRK-Regionsverband sowie die DRK-Sozialen Dienste allen ehren- sowie hauptamtlichen Helferinnen und Helfern ein herzliches „Eid Mubarak“ und eine schöne Woche!