DRK warnt vor Eiseinbruch - Kinder besonders gefährdet

Die Frostgrade der letzten Zeit haben erste Eisschichten auf die Gewässer gezaubert. „Bitte keinesfalls betreten“, warnt die DRK-Wasserwacht. Das Betreten eines nicht freigegebenen Gewässers ist gefährlich und kann zu einem Einbruch ins Eis führen. Die einsetzende Unterkühlung führt schon nach wenigen Minuten zum Ertrinken. Hier einige Tipps, was man tun kann, um ins Eis eingebrochenen Personen zu helfen, ohne sich selbst zu gefährden.

Tipp 1: Beachten Sie unbedingt die örtlichen Warnhinweise. Erklären Sie diese auch ihren Kindern. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum friert, bildet sich eine Eisschicht, die dick genug ist, um Menschen zu tragen. Spezialisten halten eine Eisdicke von ca. 15 cm für erforderlich, damit das Eis mehrere Menschen tragen kann. Auch wenn die nötige Eisdicke erreicht wird, gilt ganz allgemein der Rat: Zu- und Abläufe von Seen und auch freifließende Gewässer zu meiden. Grundsätzlich bilden stehende Gewässer dickere Eisschichten als fließende. Auf Seen kann das Eis durch Strömungen unterschiedlich dick sein. Industrielle Zuläufe lassen die Wassertemperatur steigen. Dort wird das Eis dünner. Besonders gefährlich sind Talsperren, deren Pegel sich ständig ändert. Dort bilden sich unter dem Eis Hohlräume. Auch an Fischerlöchern, Eisrissen und Einbruchstellen ist die Tragfähigkeit verringert. Ein Knistern kündigt an, wenn das Eis bricht. Verlassen Sie sofort kriechend die Eisfläche - auf dem gleichen Weg, auf dem Sie gekommen sind. Warnen Sie andere Personen, die sich auf dem Eis befinden. 

Tipp 2: Schnellstmöglich Notruf (112) absetzen, wenn jemand ins Eis eingebrochen ist! Achten Sie auf die eigene Sicherheit. Holen Sie sich weitere Unterstützung, indem Sie laut um Hilfe rufen. An vielen Gewässern werden zur Winterzeit Hilfsmittel wie Rettungsringe und -leinen zur Bergung von eingebrochenen Personen bereitgestellt. Wenn das nicht der Fall ist, reichen Sie der eingebrochenen Person vom Ufer aus einen Schal, einen Stock oder ähnliches und ziehen Sie sie aus dem Wasser. Liegt die Einbruchstelle weiter weg, sichern Sie sich mit einem Seil und „robben“ Sie am besten zur Einbruchstelle. Hilfsmittel, wie z.B. eine Leiter, können das eigene Gewicht auf dem Eis verteilen und so vor dem eigenen Einbruch schützen.

Tipp 3: Unterkühlte Person nur langsam erwärmen
Bringen Sie eine unterkühlte Person in einem warmen Raum. Ziehen Sie ihr vorsichtig die nasse Kleidung aus und wickeln Sie sie in eine warme Decke. Den Betroffenen möglichst wenig bewegen. Bei Bewusstlosigkeit kontrollieren Sie, ob die Person normal atmet. Ist dies der Fall, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage. Beobachten Sie immer wieder die Atmung. Bei Bewusstlosigkeit und nicht vorhandener normaler Atmung beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (30 Mal Herzdruckmassage, 2 Mal Beatmen im Wechsel). Hören Sie erst auf, wenn der Rettungsdienst sie dazu auffordert.